Vorbereitung/ Durchführung der Fahrt
Planung des Rahmenprogrammes
Um den Aufenthalt möglichst effektiv zu gestalten, hat die Arbeitsgruppe im Vorfeld sowohl das Programm, als auch mögliche Rahmenaktivitäten und Möglichkeiten zum gemeinsam Gespräch geplant.
Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau
Kernaspekt der Exkursion war der Besuch der Gedänkstätte Auschwitz- Birkenau.
Stammlager Auschwitz- Birkenau
Die Gedenkstätte umfasst ebenfalls das Stammlager Auschwitz 1, welches in eigener Regie erkundet werden sollte, um einen ersten Eindruck zu gewinnen.
Museum Oskar Schindler
Einen weiteren Einblick in die jüdische Geschichte zu Zeiten der nationalsozialistischen Herrschaft erhoffte sich die Arbeitsgruppe durch den Besuch der Fabrik Oskar Schindlers.
Stadtführung jüdisches Viertel/ Kazimierz
Ein geführter Gang durch das jüdische Viertel Krakau's sowie durch das Krakauer Ghetto sollten tiefere Einblicke in das jüdische Leben in Krakau liefern.
Jüdisches Museum Gallizien
Ebenfalls erhoffte sich die Gruppe vom "Jüdischen Museum Gallizien" einen tieferen Einblick in das Leben der jüdischen Bevölkerung vor, während und nach der deutschen Besetzung.
Koscheres Abendessen
Um sich näher mit jüdischer Kultur zu beschäftigen, plante die Arbeitsgruppe ein gemeinsames koscheres Abendessen in einem jüdischen Restaurant.
Abendliche Reflexion
Des Weiteren plante die Gruppe jeden Abend gemeinschaftliche Aktivitäten, um über das Erlebte in den Austausch zu kommen und die Eindrücke zu verarbeiten.
Remuh- Synagoge
Um einen tieferen Einblick in die jüdische Religion zu gewinnen, wurde der Besuch einer Synagoge geplant. Kurzfristig entschied man sich für die historisch bedeutende Remuh- Synagoge in Krakau.
Gedenkstätte Auschwitz- Birkenau
Tagesbericht
Am 18. Februar haben wir als Teil einer sechsstündigen Führung vom Museum Auschwitz mit einem Tour Guide das zweite Lager von Auschwitz besichtigt: Auschwitz Birkenau.
Das erstes was wir uns bei Auschwitz Birkenau angeschaut haben war der Bereich der Rampe wo die Opfer des Konzentrationslagers angekommen sind. Die Rampe an sich ist nicht mehr da, aber es steht ein Wagon auf Schienen da, als Erinnerungen für den Platz wo über das Leben von vielen Juden in einem kurzen Augenblick entschieden wurde.
Als zweites wurden uns die Hütten der Insassen gezeigt. Dabei waren es noch nicht mal richtige Hütten für Menschen, sondern Pferdeställe. Es wurde uns erzählt wie viel zu viele Gefangene in den Hütten unter unmenschlichen Bedingungen leben mussten.
Danach sind zu einem Denkmal an die Opfer des Konzentrationslagers gegangen. Es Bestand aus einem großen Steinturm und davor vielen Tafel am Boden die auf verschiedenen Sprachen zum Erinnern an die etwas Anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kindern.
Dann wurde uns das Wertsachenlager der Nazis für das Konzentrationslager namens Kanada gezeigt. Es heißt Kanada, weil das Land mit Reichtum verbunden war. Von diesem Lager gab es insgesamt zwei.
Als nächstes wurden uns die Überreste der Gaskammer und der Verbrennungsanlage des Krematorium IV gezeigt, welches im Wald lag. Dahin wurde die Häftlinge geführt, wenn sie dem Gas Zyklon B vergast und danach verbrannt wurden.
Insgesamt fand den Rundgang durch Auschwitz Birkenau erstaunlich. Es war sehr interessant alles mit eigenen Augen zu sehen. Als ich diese verschiedenen Orte im Lager gesehen habe konnte ich besser verstehen was in Auschwitz Birkenau ablief. Es war ein komisches Gefühl im Lager zu sein mit dem Wissen das da mehr als eine Millionen Menschen umgebracht wurden und es noch zu anderen Kriegsverbrechen kam. Zum Schluss fand ich aber, dass wir mit der Führung noch viele zusätzliche Informationen dazu bekommen, welche wir sonst nie erfahren hätten, die die Umstände im Konzentrationslager nochmal besser dargestellt haben.
Tristan Kopmann

Auschwitz Außenlager
Unsere Führung ging dann weiter im Außenlager, welches 3 Kilometer entfernt vom Stammlager war. Dort standen wir zuerst vor dem großen backsteineren Tor, welches wir bereits aus vielen Dokus kannten. Durch dieses Tor betraten wir das Inneren des Lagers, wo eine Reihe von Baracken aufgebaut war. In diesen waren damals jeweils bis zu 800 Menschen untergebracht. Dadurch wurde es extrem eng. Nicht jeder hatte einen eigenen Schlafplatz, da die Hütten eigentlich für 300 Personen gedacht waren. Hinzu kam, dass es im Winter extrem kalt wurde, sodass Menschen in den oft ungeheizten Unterkünften während in der Nacht erfroren sind.
Mitten durch das Außenlager verlief die Zugstrecke. Dieser folgten wir bis zur Rampe. Hier war ein einzelner Viehwagon platziert. Dieser stand symbolisch für die lange Kette von Viehwagons, in welchen die Nazis ihre Opfer zur Selektion ins Lager transportierten. Genau dort wurde die Entscheidung zwischen „arbeitsfähig“ und „nicht arbeitsfähig“ gefällt. Die „nicht arbeitsfähigen“ musste den Weg zu unserer Rechten nehmen. Dieser Weg führte zu den Krematorien und damit in den sicheren Tod.

Zwischen den, von den Nazis kurz vor der Befreiung des Lagers, zerstörten Krematorien, steht heute ein Mahnmal. Dieses erinnert an die Ermordung der 1,1 Millionen Menschen in Auschwitz. In den Überresten der zerstörten Krematorien konnte man noch Teile der ehemaligen Gaskammern erkennen. Unser Guide zeigte uns noch ein Waldstück, in dem die Nazis in der Anfangszeit die ermordeten Menschen unter offnen Himmel verbrannten.
Abschließend schauten wir uns noch die Reste des Gebäudes „Kanada 1“ an. Hier wurden die Wertsachen der Ermordeten von den Nazis sortiert und nach Deutschland für die Waffenproduktion verschickt. Arn- Mattis Löwensen
Stadtführung Kazimierz/ jüdisches Viertel/ Krakauer Ghetto
Ein Spaziergang durch Kazimierz - Hauptplatz und jüdische Geschichte.
Kazimierz ist kein gewöhnlicher Stadtteil von Krakau. Wer hier durch die engen Gassen schlendert, spürt sofort die besondere Atmosphäre: eine Mischung aus Geschichte, Melancholie und lebendigem Alltag. Das Viertel erzählt von einer Zeit, in der jüdisches Leben die Straßen füllte, in denen Händler feilschten, Kinder spielten und Rabbiner über religiöse Texte diskutierten. Heute ist Kazimierz ein kulturelles Zentrum mit gemütlichen Cafés, belebten Märkten und einer tief verwurzelten Vergangenheit, die an jeder Ecke spürbar ist.
Der Plac Nowy, der zentrale Platz von Kazimierz, ist ein Ort voller Kontraste. Am Tag ist er ein quirliger Marktplatz, wo Einheimische und Touristen frisches Obst, Antiquitäten und handgemachte Waren kaufen. In der Mitte des Platzes steht ein rundes, in die Jahre gekommenes Gebäude, die „Okraglak". Früher eine Markthalle, heute ein Hotspot für Streetfood. Hier sollte man unbedingt eine Zapiekanka probieren - ein knuspriges, überbackenes Baguette mit Käse und Pilzen, das in Polen Kultstatus hat.
Die jüdische Geschichte von Kazimierz - Ein Viertel voller Erinnerungen
Kazimierz wurde 1335 von König Kasimir dem Großen gegründet. Damals war es eine eigenständige Stadt, die später Teil von Krakau wurde. Im 15. Jahrhundert fanden hier jüdische Gemeinden Zuflucht, nachdem sie aus der Krakauer Altstadt verbannt worden waren. Kazimierz entwickelte sich schnell zu einem Zentrum jüdischer Kultur, bekannt für seine Synagogen, Schulen und Gelehrten.
Einer der berühmtesten Bewohner war Rabbi Moses Isserles, genannt „der Rema". Seine Remuh-Synagoge, die noch heute existiert, war einst ein Ort intensiver Studien und Debatten. Der angrenzende jüdische Friedhof, mit seinen alten, von Moos bedeckten Grabsteinen, gehört zu den eindrucksvollsten Orten des Viertels.
Die jüdische Kultur blühte hier bis zum Zweiten Weltkrieg. Während der deutschen Besatzung wurde die jüdische Bevölkerung Kazimierz' systematisch vertrieben und ins Krakauer Ghetto oder in Konzentrationslager deportiert. Nach dem Krieg blieb das Viertel lange Zeit verlassen, ein Schatten seiner einstigen Pracht. Erst in den 1990er-Jahren begann eine langsame Wiederbelebung, auch dank Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste", der teilweise in Kazimierz gedreht wurde und weltweit Interesse für die jüdische Geschichte Krakaus weckte.Einige der Straßenszenen des Film wurde an den heute unveränderten Orten gedreht. Daher entsteht schnell ein bedrückener Eindruck, wenn man auf die bunten Geschäfte und verspielten Durchgänge blickt, die jedoch unvermeindlich an die brutalen Darstellungen des Filmes erinnern. Ähnliches gilt für den gesamten Bereich des ehemaligen Ghettos. Auf der einen Seite kann man das Geschehene durch Gedenktafeln, Berichte und Denkmäler nachvollziehen, doch auf der anderen Seite sieht man auch das alltägliche Leben von Anwohnerinnen, die mit Hunden spazieren gehen oder Passanten die kurz in einen kleinen Supermarkt gehen. Doch dazwischen finden Stadtführungen statt, wo Tourguides in verschiedenen Sprachen den Verlauf der nicht mehr stehenden Ghettomauer erklären, auf Fensterscheiben von Synagogen zeigen, an denen es Ausschreitungen gab und von den Schicksalen einzelner deportierten Familien reden. Selbstverständlich hat sich Kazimierz in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, aber dennoch scheinen die Verbrechen der Nazi-Zeit allgegenwärtig.
Tristan Holzschuher
Jüdisches Museum Gallizien
In der Woche vom 16.02 bis zum 21.02 sind wir als eine Gruppe Schüler vom
Gymnasium Wildeshausen gemeinsam mit Frau Rasche und einer
Begleitperson nach Krakau gefahren, dort vor Ort haben wir am 19. Februar
das Jüdische Museum Galizien besucht und erhielten eine geführte Tour
durch die Ausstellung. Das Museum befindet sich im ehemaligen jüdischen
Viertel Kazimierz und widmet sich der Geschichte und Kultur der Juden in der
historischen Region Galizien.
Unsere Führung begann mit einer Einleitung zur Entstehung des Museums,
das 2004 gegründet wurde, um das jüdische Erbe dieser Region zu bewahren.
Die Dauerausstellung "Traces of Memory" zeigte uns anhand von Fotografien
und Dokumentationen, wie das jüdische Leben in Galizien vor dem Zweiten
Weltkrieg aussah und welche Spuren davon heute noch zu finden sind.
Besonders eindrucksvoll waren die Bilder von Synagogen, Friedhöfen und
anderen Orten, die teils verfallen, teils restauriert wurden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung lag auf dem Holocaust und seinen
Folgen für die jüdische Gemeinschaft in Polen. Unsere Führerin erklärte uns
die Schicksale einzelner Menschen und Familien, die durch Fotografien und
Berichte dokumentiert wurden. Diese persönlichen Geschichten machten die
Vergangenheit besonders greifbar und bewegend.
Ingesamt war der Besuch des Museums definitiv eine beeindruckende
Erfahrung. Durch die detaillierte Führung erhielten wir wertvolle Einblicke in
die Geschichte der Juden in Galizien und die Bedeutung der
Erinnerungskultur. Das Museum Galizien ist ein wichtiger Ort, um sich mit
diesem Teil der Geschichte auseinanderzusetzen, und hat bei uns einen
nachhaltigen Eindruck hinterlassen

Fabrik Oskar Schindler
Während unserem Aufenthalt in Krakau besuchten wir am 20. Februar die ehemalige Schindler-Fabrik, die heute als Museum dient und die Geschichte der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg dokumentiert.
Oskar Schindler hat während des Krieges mehr als 1.200 jüdische Zwangsarbeiter vor der Deportation gerettet.
Die ehemalige Fabrik bietet eine Ausstellung, die die Besucher durch das Leben in Krakau während der Besatzungszeit führt und eindrucksvoll das Leiden der jüdischen Bevölkerung vermittelt.
Wir wurden von einer netten Dame, die uns die Hintergründe näher gebracht hat, durch das Museum geführt.
Die Ausstellung ist so besonders, da dort Originale Dokumente, Fotos und persönliche Gegenstände der ehemaligen Fabrikmitarbeiter gezeigt werden.
Darunter auch der originale Schreibtisch von Schindler, der in seinem Büro zur Ansicht bereitgestellt ist.
Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung ist ein Raum, der die Namen der geretteten Menschen durch Schindlers Einsatz an den Wänden trägt.
Insgesamt war der Besuch eine sehr eindrucksvolle und lehrreiche Erfahrung. Dieser Erinnerungsort ruft dazu auf sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen und macht deutlich, dass einzelne viele Leben retten könne
Remuh Synagoge
Im Anschluss an unsere Führung durch das Kazimierz Viertel besuchten wir als Gruppe die
Remuh-Synagoge.
Diese Synagoge wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Die letzte Renovierung fand im Jahr 2016
statt. Trotz der langen Existenz dieser Synagoge seit dem 16. Jahrhundert, sind kaum
Merkmale dieser Zeit vorzufinden. Die Remuh-Synagoge ist seit Abschluss der letzten
Renovierung der religiöse Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde Krakau.
Die Größe des Gebäudes und dessen Inneneinrichtung sind überschaubar gestaltet. Dies ist
auch bei der Anzahl der Sitzplätze im Saal festzustellen. Die Synagoge ist für den Besuch
nicht all zu großer Gruppen beim Gottesdienst ausgestattet.
An die Synagoge angeschlossen ist ein Friedhof. Für Männer gilt auf diesem eine
Kopfbedeckungspflicht, wie es auf jüdischen Friedhöfen üblich ist. Bei der Vielzahl an
Gräbern stechen vor allem diese heraus, welche eingezäunt und mit Papierzetteln überdeckt
sind. Diese enthalten Bitten und drücken die Hoffnung aus , dass Remuh vor Gott als
Fürbitter auftreten möge. Diese befinden sich vorfallen auf dem Grab von Moses Isserles.
Ihm verdankt die Synagoge seine Namensgebung und seines ist das einzige Grab, welches
von der Zerstörung im Krieg verschont wurde.
Insgesamt lässt sich sagen, dass bei einem Ausflug nach Krakau die Remuh-Synagoge
definitiv besucht werden sollte. Die jüdische Kultur spielt in der Geschichte Krakaus eine
zentrale Rolle und wird durch diese Synagoge verkörpert. Auch die Synagoge selbst hat eine
lange Geschichte und ist eine Sehenswürdigkeit, welche man gesehen haben sollte.
Aufarbeitung
NS- Herrschaft
Opfer- /Täterperspektive
Um zu versuchen zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, dass solch Grausamkeiten in solchem Ausmaß geschehen konnte, werfen wir zum Einen einen Blick auf die Täter des NS- Regimes und zum Anderen auf die unter den Grausamkeiten leidenden Opfer zur NS- Zeit.
Erarbeitungsprozess
In einem ersten Schritt haben wir uns sowohl intensiv damit beschäftigt, wer die Täter waren, als such mit ihren Taten. Im zweiten Schritt haben wir uns mit dem Leid der Opfer und ihren Schicksalen auseinandergesetzt.
Täter Perspektive
Elisabeth Marshall
Oberkrankenschwester
„Elisabeth Marschall wurde im I. Hamburger Ravensbrück-Prozess am 3. Februar 1947 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 31. März 1947 bestätigt und am 2. Mai 1947 in Hameln um 9.31 Uhr vollstreckt. Marschall wurde am 27. Mai 1886 in Meinigen geboren und arbeitete seit 1910 als Krankenschwester. Sie arbeitete 1914 in Lausanne. Am 1. Januar 1931 wurde sie Mitglied der NSDAP.
"I was matron before in the Hermann Goering works Hospital near Brunswick, and I had a couple of French P.O.W's who worked there, and to these P.O.W's I gave in the morning coffee and bread that was left from the sisters. I also used to use the French language when I talked to them, and this got me the disliking of the people around me. One day the Gestapo asked me to appear in front of them. There I was told that what I had done was wrong and that I had kept food away from the German people. And there were proceedings in November 1942 which were stopped afterwards and I was transferred on punishment to Ravensbrück. I refused, but I had to go. "
Am 13. April 1943 kam Marschall als Oberschwester in das Frauen-KZ Ravensbrück. 119 Die Oberschwester war unter den Häftlingen dafür bekannt, dass sie Hilfeleistungen für
kranke Frauen verweigerte und sich nicht um die zu Versuchszwecken missbrauchten Frauen kümmerte. Im Hamburger Prozess sagte der Ankläger über Marschall: "Sie hatte ihre Hände in jedem schmutzigen Geschäft. " Marschall verweigerte zuerst die Aussage vor Gericht wie auch die Befragung vor dem Prozess, dann sagte sie aber doch aus.“

Franz Stangl
Hauptsturmführer
Er war für den Tod von nahezu einer Million Juden verantwortlich – Franz Stangl, KZ-Kommandant der Vernichtungslager Sobibor und Treblinka. Nach Kriegsende flüchtete er nach Syrien, kurz darauf nach Brasilien. Nach jahrelanger Suche wurde er gefasst und 1967 an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert.
Er machte eine Lehre als Weber, ging zur Polizei und trat nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 der NSDAP und der SS bei. In den Reihen der Gestapo war er an der sogenannten T4-Aktion beteiligt, der systematischen Ermordung behinderter Menschen, bevor er 1942 erst Kommandant des Vernichtungslagers Sobibor und ein halbes Jahr später des Lagers Treblinka wurde. Hier soll er wenig in Erscheinung getreten sein und seinen Posten als Kommandanten ausgenutzt haben, um sich von jeder sichtbaren Brutalität fernzuhalten.
Nach dem Ende des NS-Regimes floh Stangl mithilfe der katholischen Kirche nach Rom. Dort empfing ihn ein Bischof herzlich und sorgte für eine sichere Route nach Syrien für ihn und seine Familie. Später ging es für Sie weiter nach Brasilien, wo sie 1967 gefasst und nach Deutschland ausgeliefert wurden.
Mai 1970 begann der Prozess gegen Franz Stangl vor dem Landgericht Düsseldorf, erinnert sich Wiesenthal: „Am ersten Tag des Prozesses habe ich gesagt: Wenn ich in meinem ganzen Leben nur das Eine gemacht hätte, diesen Mann vor Gericht zu bringen, dann habe ich nicht umsonst gelebt.“
Während der Verhandlung versuchte sich Stangl als harmloser Befehlsempfänger darzustellen und die Verantwortung für den Massenmord auf andere abzuwälzen. In seinem Schlusswort beteuerte er: „Der Herrgott kennt mich, und mein Gewissen verurteilt mich nicht.“ Das Gericht verurteilte Franz Stangl wegen gemeinschaftlichen Mordes an mindestens 400.000 Juden zu lebenslanger Haft. Bevor das Urteil rechtskräftig wurde, starb er an den Folgen eines Herzanfalls im Juni 1971 im Gefängnis.

Opfer Perspektive
In Arbeit
Folgt
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Täter
Laut Statista waren schätzungsweise 200.000 NS- Täter aus Deutschland und Österreich beteiligt.

Opfer
Laut Statista forderte der Nationaalsozialismus bis zu 20 Millionen Menschenleben sowie unzählige Opfer, die mit den Erinnerungen, Erfahrungen und Verlusten zu kämpfen haben.
Rechtsdokumente
Kontakt
04431 938150
Diese Seite wurde im Rahmen der Arbeitsgruppe "Aufarbeitung NS-Herrschaft" des Gymnasiums WIldeshausen erstellt.