Gesammelte Eindrücke
Beeindruckenster Ort
in Auschwitz- Birkenau
Brief/ Tagebucheintrag
Foto an eine/n Freund/in
Fragen an eine/n Zeitzeuge/in
Schicksal einer Person in Auschwitz- Birkenau
Beeindruckenster Ort
in Auschwitz- Birkenau
Die Schüler*innen wurden gebeten, den für sie beeindruckendsten Ort zu notieren und zu erläutern, warum dieser als solcher gilt.
Mein beeindruckendster Ort
Mein beeindruckendster Ort in Auschwitz war für mich das riesige Buch in dem 4 Millionen Namen von Opfer des Holocausts aufgeschrieben sind. Für uns als Menschen ist eine Zahl, wie 6 Millionen, gar nicht greifbar. Mein Meinung ist eine Zahl wie 6 Millionen eigentlich für die Verbrechen des NS Regimes überhaupt nicht aussage kräftig. Es klingt immer nach einer Statistik, die wie ich finde den Einzelschicksalen der Menschen nicht wirklich gerecht wird. Deshalb finde ich es wichtig, dass es Orte gibt, die versuchen diese Opferzahl greifbar zu machen.
Ich bin dieses Buch mehrmals abgelaufen und habe es auch mit Schritten ungefähr abgemessen. Damit ist mir erst klar geworden wie riesig dieses Buch ist. Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass sich hinter jeden dieser Namen ein Schicksal verbirgt, dann läuft es mir kalt den Rücken runter. Diese Menschen hatten genauso wie ich Hoffnungen, Träume, Freunde. Kurz gesagt ein Leben bis das NS Regime kam und alles zerstört und ich weiß warum ich dafür kämpfe, dass so etwas nie wieder passiert.
Beeindruckenster Ort
Für mich steht außer Frage, dass der beeindruckendste Ort in Auschwitz im Stammlager 1 lokalisiert ist. Es ist der „Schaukasten“ gefundener Relikte aus „Kanada“. Besonders beeindruckend ist hier die Sammlung der Kinderschuhe. Erneut zeigen diese die unfassbare Grausamkeit der Verbrechen der Nationalsozialisten, hier dann explizit an Kindern, Babys und Säuglingen. Der Moment der Konfrontation mit diesem Anblick war für mich persönlich ein besonders bedrückender.
Beeindruckenster Ort
Für mich war der Beeindruckendste Ort auf unserer Reise Eine Ausstellungen vom Museum Auschwitz wo es die ganzen zurückgelassenen Besitztümer der Opfer von Ausschwitz zu sehen gab. Es gab riesige Haufen an Schuhpaaren, Koffer, Töpfe und Prothesen zu sehen. All diese Sachen wurden den Ankömmlingen bei der Ankunft weggenommen, weg sortiert uns die Besitzer getötet. Für mich war es erschreckend zu sehen wie sie auch um ihre letzten Besitztümer ausgebeutet wurde und dann noch dazu verdammt wurden zu arbeiten bis zum Tod.
Beeindruckenster Ort
Der beeindruckendste Ort in Ausschwitz war für mich das Krematorium des Stammlagers. Das ganze Gebäude mit den Gaskammern hatte das angespannte Gefühl, dass ich in ganz Ausschwitz hatte, verstärkt. Doch sobald ich die Öfen gesehen habe und mir direkt vorstellen musste, wie genau hier Menschen die eben noch am Leben waren, grob rein gescharrt wurden, wurde ich gerade zu panisch und hatte den Drang, dass Gebäude möglichst schnell zu verlassen.
Beeindruckenster Ort
Das Krematorium I im Stammlager Auschwitz I. Das Bewusstsein durch einen Raum zu gehen, indem vor ein paar Jahrzehnten noch Menschen brutal ermordet worden sind hat mich emotional sehr stark mitgenommen. Es ist bewegend und nicht leicht zu verkraften, an einem Ort der Brutalität zu stehen und sich diese Orte als Tourist anzusehen.
Beeindruckenster Ort
Als wir im Zug auf dem Rückweg nach Krakau saßen, war ich mir nicht sicher, was mich am meisten beeindruckt hatte. Es fällt einem in so einer Situation durchaus schwer das erlebte direkt einzuordnen. Ich denke, was für mich aber letztendlich doch der eindrucksvollste Ort war, war der Turm im historischen Tor von Auschwitz-Birkenau. Erst als man oben in ihm stand, konnte man die Größenordnung des Vernichtungs- und Konzentrationslager wirklich nachvollziehen. Später selbst in der Kälte die unglaublich Langen geraden Wege zu laufen, um hinten bei den Gaskammern und Krematorien anzukommen war fast eine surreale Erfahrung. Es schien einem in dem Moment so nah, aber doch irgendwie auch so fern, weshalb ich die Sicht aus dem Turm als Einordnung und Realisierung als sehr hilfreich empfand
Der Raum mit den Kinderschuhen : Ein Moment, den ich nie vergesse
Als ich durch die Gänge von Auschwitz ging, traf mich vieles tief. Doch nichts war so schwer zu ertragen wie der Raum mit den Kinderschuhen. Ich trat ein und sah eine riesige Glaswand. Dahinter ein Berg aus kleinen Schuhen – winzig, abgetragen, manche noch mit Schleifen oder Riemchen. Schuhe, die einmal zu spielenden, lachenden Kindern gehört hatten. Kinder, die nicht verstehen konnten, warum sie hier waren. Ich blieb stehen und starrte auf diesen Haufen. Ich dachte an die Eltern, die ihre Kinder an der Hand hielten, als sie ankamen. An die Kleinen, die weinend nach ihrer Mutter riefen. An das unvorstellbare Leid, das in diesem Raum greifbar wurde.
Ich weiß nicht, wie lange ich dort stand. Aber als ich weiterging, fühlte ich mich anders. Als hätte dieser Raum mir etwas mitgegeben, das ich nie wieder loswerde. Eine Traurigkeit, aber auch eine Verpflichtung: das Erinnern nicht enden zu l
Beeindruckenster Ort in Auschwitz Birkenau
Für mich ist einer der eindrucksvollsten Orte in der Gedenkstätte Auschwitz, der Raum mit den Haaren der Opfer. Ich habe vorher nie davon gehört und war deshalb umso überwältigter, als Ich den Raum zum ersten Mal betreten habe. Ich stand aufeinmal vor einer Meter langen Glaswand mit einem Berg von Haaren dahinter. Da der Raum sonst so gut wie leer ist, war der Fokus noch mehr auf die lange Glaswand gerichtet. Ich glaube, dass das jeder einmal selber sehen muss, um zu begreifen wie schlimm und tragisch die Schicksalsschläge der Menschen waren.
Eindrucksvoller Ort
Es gab definitiv viele beeindruckende Orte in Auschwitz zu sehen und rückblickend schaue ich da auch nochmal mit einer ganz anderen Blickweise drauf, aufgrund dieser Orte die man in echt dort das erste mal sehen durfte. Ich glaube sich auf einen Ort festzulegen, der am meisten Eindruck hinterlassen hat ist schwierig, da alle eine wichtige Rolle zu der damaligen Zeit gespielt haben und für uns heute eine Möglichkeit geben einen besseren Eindruck zu gewinnen. Jedoch wäre ein beeindruckender Ort aus Vielen definitiv das Eingangstor in Auschwitz- Birkenau, da man dieses natürlich auch vorher schonmal gesehen hat und es sich dann umso beeindruckender anfühlt in echt zu sehen. Dieses Tor ist quasi das durch welches die Bahn gefahren ist, um die Juden und andere Häftlinge ins Lager zu bringen. Das beeindruckend ist jedoch am meisten wie weit sich hinter dem Tor die Fläche von Auschwitz-Birkenau streckt. Es ist ein unfassbar großes Gelände und wenn man das sieht, wird einem erstmal bewusst wie groß dieses Todeslager zu seinen Höchstzeiten gewesen sein muss, vor allem als alle Baracken auch noch standen.
Auschwitz-Birkenau
In Auschwitz gibt es viele Orte, welche einen emotional mitnehmen und negativ beeindrucken. Ich möchte hierfür als Beispiel aber keinen direkten Punkt innerhalb des Lagers anführen, sondern auf den Moment des Betretens Auschwitz-Birkenaus hinaus. Wenn man am Anfang des Lagers steht und seinen Blick geradewegs über das Lager gleiten lässt, so fällt auf, dass kein Ende zu sehen ist, völlig egal wie lange man mit seinem Blick danach sucht. Die unfassbare Größe des Lagers zeigt auch das Ausmaß des hier begangenen Völkermordes, für welchen dieser gigantische Platz notwendig warIn Auschwitz gibt es viele Orte, welche einen emotional mitnehmen und negativ beeindrucken. Ich möchte hierfür als Beispiel aber keinen direkten Punkt innerhalb des Lagers anführen, sondern auf den Moment des Betretens Auschwitz-Birkenaus hinaus. Wenn man am Anfang des Lagers steht und seinen Blick geradewegs über das Lager gleiten lässt, so fällt auf, dass kein Ende zu sehen ist, völlig egal wie lange man mit seinem Blick danach sucht. Die unfassbare Größe des Lagers zeigt auch das Ausmaß des hier begangenen Völkermordes, für welchen dieser gigantische Platz notwendig war.
Brief/ Tagebucheintrag
Die Schüler*innen wurden gebeten, einen Tagebucheintrag oder einen Brief an eine bekannte Person zu verfassen.
Brief an eine Freundin
Huhu Jule,
wir sind heute Abend erst spät wieder in Krakau gewesen, nachdem wir unseren zweiten Tag in Auschwitz verbracht haben. Auf dem Weg nach Auschwitz haben wir heute Morgen das Stück „Different Trains“ von Steve Reich gehört. Das Stück hat aus meiner Perspektive die Athmosphäre gut widerspiegeln können. Es war wirklich sehr kalt heute, was das Unbehagen und die Bedrücktheit noch weiter unterstrichen hat. Irgendwie ist das Alles schwer zu verarbeiten. Es ist echt viel Inhalt, gleichzeitig auch eine große emotionale Aufgabe. Ich musste mich wirklich an einigen Momenten heute sehr zusammenreißen. Insbesondere vor den Gaskammern und Krematorien in Auschwitz Birkenau ging es mir so. Man konnte, obwohl sie schon einigermaßen zerstört waren, immernoch ungeheuer viele Details erkennen. Es ist mir wirklich klar geworden, dass der Appell „Nie wieder ist jetzt“ nie seine Wertigkeit verlieren wird, und dass wir, Menschen die an diesen Orten gewesen sind, in der Pflicht stehen, anderen davon zu erzählen und andere aufzuklären. Ich hoffe ich kann dir, wenn ich in Deutschland bin noch mehr Bilder zeigen und dir noch mehr über die Orte erzählen.

Brief an einen Freund
wie ich dir bereits erzählte, haben wir uns nach Krakau aufgemacht, um von hier aus mehrere Exkursionen in die Gedänkstätte Auschwitz- Birkenau zu starten. Heute, am zweiten Tag hier vor Ort, haben wir eine 6-stündige study tour bewältigt. Nun sind wir wieder in unseren warmen und gemütlichen Wohnung, welch ein Privileg. Natürlich merkt man nun die vielen hinter uns liegenden Kilometer, die wir bewältigen mussten, doch ich denke genau dieser Eindruck ist ein sehr bedeutender, denn nur, wenn man selbst über diese unfassbar große und weitläufige Fläche gelaufen ist, wird das Ausmaß dieser deutlicher denn je.
All die Grausamkeiten, die vor Ort geschehen sind, haben den heutigen Gesamteindruck dazu noch einmal sehr beengend und düster gestaltet.
Insgesamt wird der heutige Tag nach meinem jetzigen Ermessen einen Eindruck hinterlassen, den ich so schnell nich wieder vergessen werde und ich denke das ist das wichtigste an diesem Exkurs: Niemals zu vergessen!
Brief an einen Freund
Hallo mein Freund,
heute am 17. Februar war mein erster richtiger Tag in Krakau. Wir sind gestern angekommen und heute geht es nach Auschwitz.Wir sind zusammen zum Krakauer Bahnhof gegangen und sind eine Stunde Bahn zum Ort Oświęcim (Auschwitz) gefahren.Vom Bahnhof sind wir dann zum staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau gegangen. Dann beim Museum konnten wir in kleinen Gruppe das Gelände von Auschwitz frei erkunden. Das erste was ich gesehen habe nachdem ich auf dem Gelände war, war der Eingang mit dem Tor mit der Aufschrift Arbeit macht Frei.Es gab dabei viele Ausstellungsstücke zum Beispiel über das dem Leben der Sinti und Roma im Europa unter den Nazis. Zudem gab es viele verschiedene Gebäude zu erkunden wie die erste Gaskammer, Polizeistation und Krankenstation.Das alles war ein sehr extremer erster Eindruck für unsere Woche in Krakau.Danach sind wir dann auch wieder nach Krakau gefahren und in unsere Wohnung zurückgekehrt.Da haben wir dann zusammen gekocht und den Tag nochmal revue passieren lassen.Insgesamt muss ich sagen das ein spannender erster Tag und Anfang für die Woche war.
Tagebucheintrag 18.02.2025
Heute sind wir ganz früh um 5 Uhr morgens aufgestanden, um zu unserer 6 Stündigen Führung in Auschwitz aufzubrechen. Entsprechend müde waren wir alle. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es dann schon los zum Bahnhof. Auf der einstündigen Fahrt von Krakau nach Oswiecim konnte dann noch etwas Schlaf nachgeholt werden.
Unsere deutschsprachige Tour begann um 9:15 Uhr im Stammlager und wurde von einer netten älteren Dame geleitet. Wir waren bereits auf eigene Faust am Tag zuvor im Stammlager gewesen. Trotzdem hat die Tour noch viele neue Informationen und Ausstellungen für mich bereitgehalten. Ich hatte mich zuvor sehr genau mit einzelnen Ausstellungen beschäftigt und so gar nicht alles gesehen.
Um 12:15 Uhr ging es dann weiter in das Außenlager Birkenau. Dieser Teil der Führung hat mich sehr stark emotional mitgenommen, da dort die Rampe und die zerstörten Krematorien standen. Ich hatte vor allem die Rampe und das große Tor in vielen Dokus gesehen. Jetzt sieht man diese Orte, wo das Schicksal von so vielen ungezählten Menschen entschieden worden ist- das war schon gruselig.
Auch hier war die Tour sehr interessant gestaltet und auf all unsere Nachfragen hatte unser Guide eine Antwort. Insgesamt fand ich die sechs Stunden etwas lang, vor allem weil es sehr kalt war. Jedoch war es auch gut, dass es kalt war, da man so das Leiden der zehntausenden Menschen, die hier mit viel zu kalter Kleidung arbeiten mussten, nachvollziehen konnte.
In dieser Tour konnte ich für mich viele erschreckende und interessante Fakten und Geschichten von Personen mitnehmen. Trotzdem fand ich es gut, dass wir am Tag zuvor bereits im Stammlager waren, da für mich so ein persönliches Gedenken und Verarbeitung möglich war.

Ein Tagebucheintrag
Liebes Tagebuch,
Heute waren wir das erste Mal in Ausschwitz. Morgen werden wir eine Führung machen, aber heute konnten wir selbstständig über das Gelände des Stammlagers laufen. Allerdings hatte ich mir jetzt nur ein paar Austellungen in den Gebäuden angesehen und hatte eher das Gelände erkundet und musste das eher verarbeiten. Während meinem gesamten Aufenthalt hatte ich eine Art Druck auf meinem Körper gespürt und eine Art Ziehen im Bauch sobald ich durch das Tor gegangen bin. Dass ich nun an diesem Ort war, der für so viel Schrecken steht wie wenige Andere und welche abscheulichen Dinge in diesen von der Sonne angestrahlten Backsteingebäuden geschehen sind, hat dafür gesorgt, dass ich Angst davor hatte die Wände zu berühren oder mich in irgendeiner Form pietätlos zu verhalten.
Des Weiteren war ich schockiert, wie sich manche Menschen vor Ort verhalten haben. Einige hatten geradezu vor dem Tor für Fotos posiert, anstatt vielleicht ein Foto zu machen.
Tagebucheintrag
Liebes Tagebuch,
heute war ich zum ersten Mal in Auschwitz. Wir durften uns frei über das Gelände von Stammlager I bewegen, und uns anschauen was wir wollten. Es hat sich irgendwie unwirklich angefüllt durch die Baracken zu gehen. Ich glaube ich hab es immer noch nicht ganz realisiert. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass man an einem Ort gewesen ist, über den es so unglaublich viel Dokumentationen und Berichte gibt. Ein Ort, der für den Inbegriff von Menschenverachtung steht.
Ich konnte nachdem ich in dem Krematorium war, nicht mehr zurück in das Stammlager gehen. Ich war emotional am Ende. Auf dieses Gefühl hatte mich keiner vorbereitet. Danach habe ich mir erstmal eine heiße Schokolade im dortigen Café für die Seele geholt - 5,30€, was eine Abzocke - und versucht, mich emotional wieder zu fangen und zu beruhigen.
Wieder zurück in Krakau habe ich noch traditionell polnisch Abend gegessen. Die polnische Küche hatte mich spätestens da schon längst überzeugt.
Mal schauen was Tag 2 alles so mit sich bringen wird….
Gute Nacht🩷

Tagebucheintrag
Tagebucheintrag
Liebes Tagebuch,
heute war unser erster Tag in Auschwitz. Wir sind gemeinsam mit dem Zug in den Ort und
vom Bahnhof zu Fuß zum Stammlager gelaufen, Auschwitz 1. Vor dem Lager haben wir dann
unsere Erwartungen und Befürchtungen in Interviews festgehalten.
Der erste Tag in Auschwitz war ohne Tour gebucht, also sind wir selbstständig in kleineren
Gruppen durch das Lager und dessen Ausstellungen gegangen. Besonders einprägsam war
das Krematorium und die Gaskammer. Dies sind die Einrichtungen, mit welchen der
industrielle Massenmord an Jüdinnen und Juden durchgeführt wurde.
Nach der Besichtigung liefen wir dann wieder zum Bahnhof und fuhren nach Krakau zurück.
Zurück in unserer Unterkunft haben wir dann gekocht, gegessen und anschließend unsere
Erfahrungen im Lager reflektiert.Tagebucheintrag
Liebes Tagebuch,
heute war unser erster Tag in Auschwitz. Wir sind gemeinsam mit dem Zug in den Ort und
vom Bahnhof zu Fuß zum Stammlager gelaufen, Auschwitz 1. Vor dem Lager haben wir dann
unsere Erwartungen und Befürchtungen in Interviews festgehalten.
Der erste Tag in Auschwitz war ohne Tour gebucht, also sind wir selbstständig in kleineren
Gruppen durch das Lager und dessen Ausstellungen gegangen. Besonders einprägsam war
das Krematorium und die Gaskammer. Dies sind die Einrichtungen, mit welchen der
industrielle Massenmord an Jüdinnen und Juden durchgeführt wurde.
Nach der Besichtigung liefen wir dann wieder zum Bahnhof und fuhren nach Krakau zurück.
Zurück in unserer Unterkunft haben wir dann gekocht, gegessen und anschließend unsere
Erfahrungen im Lager reflektiert.
Tagebucheintrag – Tag 2: Auschwitz-Birkenau
Liebes Tagebuch,
Heute war ein Tag, den ich nie vergessen werde. Unser zweiter Tag in Krakau stand ganz im Zeichen der Geschichte; eine Geschichte, die man zwar kennt, aber erst richtig begreift, wenn man a den Orten steht, an denen sie geschrieben wurde.
Morgens machten wir uns auf den Weg nach Auschwitz. Ich glaube, jeder von uns wusste, dass uns etwas Schweres bevorstand. Man hat so viel über diesen Ort gehört, aber nichts kann einen wirklich darauf vorbereiten.
Als wir ankamen, sah ich als Erstes das berühmte Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“. Es war surreal, wirklich davorzustehen. Unsere Tour begann mit Auschwitz I, dem Stammlager. Die roten Backsteingebäude sahen fast normal aus – doch sobald man die Schilder und Bilder sah, wusste man, dass hier unvorstellbares Leid geschehen ist. Die engen Gänge, die alten Holzböden – es fühlte sich an, als wäre die Vergangenheit immer noch greifbar.
Besonders erschütternd war der Raum mit den Haaren der Gefangenen und der Berg aus Koffern, auf denen Namen standen. Menschen, die ihre Sachen sorgfältig gepackt hatten, in der Hoffnung, irgendwo ein neues Leben zu beginnen – und doch wurden sie hierher gebracht, nur um ermordet zu werden. Aber am schlimmsten war der Raum mit den Kinderschuhen.
Ich stand davor und konnte kaum atmen. So viele kleine Schuhe, von Kindern, die nicht einmal verstanden haben konnten, was hier mit ihnen geschah.
Nach Auschwitz I fuhren wir nach Birkenau. Schon beim Aussteigen traf mich die schiere Größe des Lagers. Die Bahngleise, die endlos wirkten, die kaputten Baracken, die Ruinen der Gaskammern. Unsere Tourführerin erzählte, dass an manchen Tagen Tausende Menschen hier ankamen und innerhalb weniger Stunden nicht mehr existierten. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es gewesen sein muss, hier bei minusgraden oder brennender Hitze zu stehen, ohne zu wissen, was passieren wird. Wie es sich anfühlen musste, mit seiner Familie hierher zu kommen und sie nie wiederzusehen. Nach der Tour fuhren wir zurück nach Krakau. Die Stimmung war bedrückt, niemand sprach viel. Ich glaube, wir alle brauchten Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Jetzt sitze ich in meinem Zimmer und versuche, meine Gedanken zu sortieren. Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Dieser Ort hat mir noch einmal vor Augen geführt, wie grausam Menschen sein können aber auch, warum wir niemals vergessen dürfen. Morgen werden wir das jüdische Viertel in Krakau besuchen. Ich weiß, dass auch das schwer werden wird. Aber ich bin dankbar, dass ich diese Reise machen kann – denn so schmerzhaft es auch ist, solche Orte zu sehen, sie sind wichtig. Wir tragen die Erinnerung weiter.
Tagebucheintrag
Liebes Tagebuch, Heute ist schon der zweite Tag unserer Reise. Wir waren in der Gedenkstätte Ausschwitz oder auch bekannt als „Stammlager 1“. Ich hatte vorher das Gefühl, dass ich gut auf den Besuch vorbereitet bin und einen guten Überblick darüber habe, was auf mich zukommen wird. Wir hatten eine nette Dame, die uns eine study tour durch die Gedenkstätte gegeben hat. Das hat mir richtig gut gefallen, denn dadurch haben wir einen besseren Einblick und mehr Hintergründe über einzelne Situationen erfahren können. Ich konnte mir alles noch viel bildlicher vorstellen. Insgesamt ging die Tour 6 Stunden. Das war irgendwann ziemlich anstrengend aber was mich mehr gestört hat war die Kälte. Während der Tour habe ich die meiste Zeit daran gedacht, wie schlimm das für die Opfer gewesen sein muss und wie es mir ergangen wäre, hätte ich in der Zeit gelebt. Wir konnten uns die Baracken anschauen, was teilweise ein ziemlich beengendes Gefühl in mir hervorgerufen hat. Was ich auch sehr spannend fand, waren die Krematorien und die Gaskammer. Ich bin sehr froh darüber, dass wir so viel Zeit hatten um uns alles in Ruhe anzuschauen. Insgesamt konnte ich den Tag besser verarbeiten und damit umgehen als gedacht, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich mich vorher schon so viel mit der Thematik auseinandergesetzt hab. Morgen werden wir dann nach Birkenau fahren, worauf ich ebenfalls sehr gespannt drauf bin!

Foto an eine/n Freund/in
Die Schüler*innen wurden gebeten, ein Foto während der Zeit in Auschwitz zu machen von irgendetwas, was sie besonders bewegt hat bzw. welches sie einem Freund oder einer Freundin schicken würden.
Foto an einen Freund
„Wie kannst du dich nur über den Holocaust lustig machen, wenn unschuldige Menschen hier in Angst und Schrecken bis zu ihrem Tod leben mussten?“
Foto an einen Freund
„Warum ist dieser Ort real? Ich bin davon ausgegangen, dass mich dieser Ort lediglich betroffen machen wird. Allerdings fühlt es sich jetzt so xxxx an, an diesem berüchtigte Ort des Schreckens zu stehen und zu sehen wie real alle dieser Ereignisse waren. Erst jetzt wo ich hier stehe, merke ich, wie wirklich der Holocaust war und das ich trotz aller Versuchen des Nachempfindens trotzdem nicht wirklich bisher realisieren konnte, das Dinge wie die Shoa ganz normal im Alltag von Menschen geschehen sind und wieder Geschehen können.“
Foto an einen Freund
Hallo, Du hattest mich gebeten, ein Foto zu senden, welches meine Erfahrungen in Auschwitz widerspiegelt: Hier ist es. Wie du siehst, ist auf diesem Bild Hausrat zu sehen. Dies ist nicht irgendein Hausrat, dies ist der Hausrat der Menschen, die in Auschwitz auf furchtbare Weise ermordet wurden. Genauer gesagt die Ansammlung der letzen zwei Wochen vor der Befreiung. Diese Gegenstände wurden von den Nationalsozialisten eingesammelt und nach Deutschland verschickt. Dort wurde das Metall dann häufig für die Produktion von Waffen verwendet.
Für mich war bzw. ist dieser Anblick schrecklich, da einem bewusst wird von welchen Massen an Menschen wir sprechen, welche die Nazi getötet haben. Man muss sich nur mal vorstellen, dass jeder Topf eine eigene Geschichte von einer glücklichen Familie erzählen könnte. Dieses Glück haben die Nazis auf brutale Weise zerstört.
Foto an einen Freund
Ich wähle dieses Foto mit der Hintergrundinformation, dass es sich hierbei um eine Kinderzeichnung handelt, die auch auf einer für Kinder angepassten Höhe aufgehängt wurde.
Es spiegelt zum einen die Grausamkeiten wider, die vor Ort, vor den Augen von Kindern, an Unschuldigen verübt wurden und zum anderen, dass die Kinder vor Ort zweierlei Leid zu ertragen hatten. Das Leid eines jeden Insassen der KL‘s und das Leid eines/r Minderjährigen, die diese Erfahrungen und Eindrücke weder Einordnen noch Verarbeiten können. All dies spiegelt sich für mich in dieser Kinderzeichnung wider und ich würde erwarten, dass diese auch bei Freunden eine emotionale Reaktion hervorrufen würde.
Foto an einen Freund
Diese Bild habe ich vor der ersten Gaskammer in Auschwitz-Birkenau aufgenommen. Rechts daneben wäre das Denkmal zu sehen. Was am verstörendsten an diesem Bild und generell dieser Perspektive ist, dass die Ruinen so deutlich zu erkennen sind. Diese Perspektive gab einen wirklich unglaublichen Eindruck gegenüber den Taten, die dort passierten. Unser Tourguide erläuterte uns sehr genau, welchen Weg die Häftlinge nahmen um zu diesem Ort, ganz hinten im Vernichtungslager, zu gelangen. Dieses Bild spiegelt, meiner Meinung nach in sehr direkter Form die Dimensionen von Auschwitz-Birkenau wieder.
Foto an einen Freund
Jedes Paar Schuhe symbolisiert ein Leben, eine Geschichte, Gedanken, Hoffnungen und Träume. Es geriet immer in den Hintergrund. Es ist wichtig, dass all diese Menschen, die ihr Leben dort lassen mussten, nicht einfach zu einer Zahl reduziert werden. Dieses Foto symbolisiert die Existenz dieser Individuen als Menschen in meinen Augen am besten und deshalb würde ich dieses Foto auch als erstes an einen Freund schicken. Wir müssen gegen das Vergessen vorgehen, wir müssen dafür sorgen, dass die Brutlität dieses Ortes als Warnzeichen in Erinnerung bleibt
Fragen an eine/n Zeitzeug/in
Die Schüler*innen wurden gebeten, einige Fragen an eine/n Zeitzeugen/in zu stellen, die für sie auch nach dem Besuch noch offenblieben.
Fragen an eine/n Zeitzeugen/in
Wie haben Sie es geschafft, trotz der unmenschlichen Bedingungen weiterzuleben und Hoffnung zu bewahren?
Hab es Momente der Menschlichkeit?
Hatten sie Kontakt zu Familienmitgliedern? Wussten sie von ihren Schicksalen?
Haben sie an Widerstand oder Flucht gedacht?
Wie sind sie mit der Befreiung umgegangen? Gab es nach den Schrecklichen Taten der Deutschen ein vermeintliches „normal“?
Was möchten sie der jüngeren Generation mitgeben?
Frage
Sehr geehrte/r Zeitzeuge/in,
Sie berichteten einmal davon, selbst in Auschwitz 1 gewesen zu sein. Besonders interessiert mich daran, ob Sie, zur Zeit des Baues des Krematoriums 1, innerhalb des Lagers gewusst haben, welch grausames und bedrohliches Bauwerk die Nationalsozialisten dort erbauten und ob Sie in diesem Zuge auch darüber nachdachten, wie sich Ihre nähere Zukunft mit einem solchen Gebäude unweit Ihres Schlafplatzes gestaltet und ob es eine solche geben wird.

Fragen
Kannst du verstehen, wie Menschen so grausam seien können?
Was hat dir in dieser schrecklichen Situation Hoffnung gegeben?
Was macht dir heute Angst?
Erkennst du Muster der damaligen Zeit heute wieder (Hass)?
Wie ging es dir nach 1945?
Fragen an Zeitzeugen
Ist es irgendwie möglich solche Ereignisse zu verdrängen?
Wie ist es mit solchen Erfahrungen noch „gewöhnliche“ schlechte Erfahrungen zu erleben?
Glauben Sie ihr Blick auf Menschen wäre ein anderer, wenn der Holocaust nicht in Ihrem Leben stattgefunden hätte?
Was wollen sie jungen Leuten mitgeben?
Fragen an Zeitzeugen
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie in Auschwitz mit dem Zug angekommen sind?
Wann ist Ihnen bewusst geworden, dass Sie Ihre Familie wahrscheinlich nie wieder sehen werden?
Sind die Gräueltaten der Nationalsozialisten Ihrer Auffassung nach richtig aufgearbeitet worden?
Schicksal einer Person in Auschwitz- Birkenau
Die Schüler*innen wurden gebeten, eine spezifische Person, die zu einem Zeitpunkt ihres Lebens in Auschwitz- Birkenau "lebte" auszuwählen und sich näher mit dessen Schicksal zu beschäftigen
Fredy Hirsch
Fredy Hirsch, geboren als Alfred Hirsch im Jahr 1916 in Aachen, engagierte sich früh in der jüdischen Pfadfinderbewegung und übernahm bald eine führende Rolle in Düsseldorf. Aufgrund der sich verschärfenden politischen Lage verließ er Deutschland und fand in der Tschechoslowakei Zuflucht.
Im Exil lebte er in Städten wie Prag und Brünn, wo er als Rhythmik-Lehrer in der Makkabi-Vereinigung tätig war. Hier lernte er auch seinen Lebenspartner Jan Mautner kennen, was auf seine homosexuelle Orientierung hinweist. Zudem beteiligte sich Hirsch aktiv an der Organisation der jüdischen Selbstverwaltung in Theresienstadt und setzte sich für Sport- und Kulturprogramme für gefangene Kinder ein.
1943 wurde er ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er im Kinderblock versuchte, die Lebensbedingungen zu verbessern. Kurz vor der Deportation des Familienlagers wurde er tot aufgefunden – eine zunächst als Suizid interpretierte Situation, die heute kritisch hinterfragt wird. Sein Engagement wird heute durch verschiedene Gedenkinitiativen wie Stolpersteine, eine ZDF-Dokumentation und einen Google-Doodle geehrt.
Hermann Axen
Geboren: 6 März 1916
Gestorben: 15.02.1992
Herrmann Axen wurde als Sohn einer kleinbürgerlichen jüdischen Familie geboren. Mit 16 Jahren trat er dem Kommunistischen Jugendverband bei. Er wurde 1937 als Staatenloser aus Deutschland ausgewiesen. Daraufhin emigrierte er 1938 nach Paris. Dort war er weiterhin im Widerstand aktiv. Jedoch wurde er nach dem Angriff auf Frankreich 1940 festgenommen. Bis 1942 war er im Internierungslager „Le Vernet“. Jedoch wurde er 1942 an die Gestapo ausgeliefert, welche ihn im KZ Auschwitz 3 Monowitz inhaftierte. Dort schloss er sich dem illegalen Lagerkomitee an. Danach erfolgte eine Verlegung ins KZ Buchenwald, wo er sich der illegalen KPD Leitung anschloss. Er überlebte den Holocaust und machte danach in der DDR als Politiker Karriere.
Ernst Burger
geb. 16.05.1915, Wien
ermordet am 30.12.1944, KZ-Auschwitz (Polen)
Ernst Burger war ein österreichischer Kommunist. Schon vor seiner Verhaftung war er politisch aktiv. Nach der Besetzung Österreichs durch die Nationalsozialisten agierte er aus dem Untergrund und war aktiver Widerstandskämpfer. Nach seiner Verhaftung und Deportation nach Auschwitz im Dezember 1941 setzte er seine politische Arbeit im Untergrund fort. Ein Fluchtversuch am 27. Oktober 1944 mit vier weiteren Verbündeten scheiterte. Am 30. Dezember 1944 wurde er als Folge seines Fluchtversuches auf dem Appellplatz des KZ´s gehängt.
Otto Heinrich Frank
Geboren: 12. Mai 1889 in Frankfurt am Main/Königreich Preußen
Gestorben: 19. August 1980 in Birsfelden/Schweiz
Otto Frank war der Vater von Anne Frank. Nach Aufdeckung des Versteckes in den Niederlanden am 4. August 1944 wo er, seine Familie und andere Menschen sich versteckt hatten wurde er nach Auschwitz geschickt. Er kam mit seiner Familie am 5. September 1944 in Auschwitz an wo er sie auch das letzte Mal sah. Mit der Befreiung von Auschwitz durch die sowjetische Armee Ende Januar hat er das grausame Lager überlebt. Am Ende des zweiten Weltkrieges war er der letzte Überlebende seiner Familie. Den Tod seiner Frau hat er auf der Rückreise nach Amsterdam mitbekommen. Im Juli 1945 wurde ihm mitgeteilt das seine beiden Töchter Anne und Margot gestorben sind.
Jude Levi
Kurz nach der Absetzung des Italienischen Diktators Mussolini schloss sich der italienische Chemiker und Jude Levi der Resistenza an, eine antifaschistische Partisanenbewegung während des zweiten Weltkrieges. Jedoch wurden diese Dezember 1943 von faschistischen Milizen gefasst. Levi hatte nun die Möglichkeit als Partisan hingerichtet zu werden oder seine Identität als Jude preiszugeben und in ein Konzentrationslager deportiert zu werden. Er entschied sich für Zweiteres. Er wurde in Auschwitz III untergebracht und verbrachte dort seine Zeit als Zwangsarbeiter einer Fabrik elf Monate, bis das Lager von der roten Armee befreit wurde. Als Chemiker wurde er in den Buna-Werken eingesetzt und konnte so den schlimmsten Arbeitsbedingungen des Winters 1944, 1945 entgehen. Dennoch erkrankte er kurz nach der Befreiung an Scharlach. Seine Überlebenschancen waren aufgrund der schlechten Personalausstattung in der Pflege sehr gering. Doch er überlebte und hielt seine Erfahrungen im Vernichtungslager Auschwitz in seinem Buch „Ist das ein Mensch?“ fest. Primo Levi gehörte zu den wenigen Menschen, welche das Lager überlebten und war in der Lage seine Erfahrungen mit uns in seinem Buch zu teilen. Er trug damit maßgeblich zur Aufarbeitung des dunkelsten Zeitalters der Menschheitsgeschichte bei
Diese Seite wurde im Rahmen der Arbeitsgruppe "Aufarbeitung NS- Herrschaft" des Gymnasiums Wildeshausen erstellt.